Gemeinschaft
Erfahren Sie mehr über unsere Geschichte, wieso wir Dominikanerinnen von Cazis in Bludenz sind, und was für eine Spiritualität wir leben.
Schwester sein
Wir gehören zur Gemeinschaft der Dominikanerinnen in Cazis
(Graubünden in der Schweiz)
Im Jahre 2002 wurden wir ausgesandt
in das Kloster St. Peter in Bludenz.
Und immer noch bewegt uns die Freude über
unsere Aufgabe!
Sr. M. Priska
Sr. M. Marcellina
Sr. M. Elisabeth
Sr. Maria
Gemeinsam auf dem Weg sein durch Höhen und Tiefen, gerufen vom HERRN.
In Vielfalt, welche die Einmaligkeit ermöglicht, vereint in IHM.
Auf dem Weg der Sehnsucht, getragen von der Freude!
Im Hören auf das Wort Gottes lernen wir den Tag zu gestalten.
Wenn es geschieht, dass der Same auf gute Erde fällt, bringt er Frucht.
Spiritualität
Dominikus und die dominikanische Spiritualität
Das Leben des hl. Dominikus war geprägt vom Wort Gottes, das er ganz in sich aufgenommen hatte und das sein Lebensquell war. Jordan von Sachsen, einer seiner ersten Gefährten und der zweite Ordensmeister, bezieht auf ihn das folgende Wort: «Selig, die das Wort Gottes hören und es bewahren.» (Lk 11,28)
Das Bewahren des Gotteswortes besteht nach Jordan darin, es zum einen im Gedächtnis zu bewahren und zum anderen, dieses Gehörte zur Auswirkung zu bringen und in die Tat umzusetzen. Aus der Ergriffenheit vom Evangelium Jesu Christi entstand in Dominikus der Wunsch, diese frohe Botschaft den Menschen näher zu bringen, damit auch sie darin ihr Heil finden. Dazu gründete er 1206 zunächst das Frauenkloster in Prouilhe und dann 1216 den Predigerorden, der sich in kürzester Zeit über die Welt ausgebreitet hat und heute in mehr als 100 Ländern dieser Welt vertreten ist.
«Sie werden Wasser schöpfen voll Freude aus den Quellen des Heils»
(Jes 12,3)
Ein Wort prägt die dominikanische Spiritualität ganz besonders:
«Betrachten und das Betrachtete weiterschenken.»
Darunter verstehen wir: aus den Quellen des Wortes Gottes zu leben, es in unserem Herzen zu bewegen und es dann, so, wie es in uns eingeprägt ist, zu den Menschen zu bringen. Zunächst geschieht dies durch unser Dasein und zusätzlich dort, wo wir konkret in die Verkündigung berufen worden sind. Es geht darum, den Menschen die Wahrheit der frohen Botschaft zu verkünden, dass Christus um unseres Heiles willen Mensch geworden ist und uns in seinem Kreuzestod erlöst hat.
Die dominikanische Spiritualität ist zutiefst geprägt von der Barmherzigkeit Gottes, der in seinem Sohn Jesus Christus jedem Menschen die Erlösung geschenkt hat. Dominikus selbst hat immer wieder das Geheimnis der Erlösung vor dem Kreuz betrachtet. Sein ganzes Leben und Beten war danach ausgerichtet.
Geschichte
1278
Graf Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg
Das älteste noch bestehende Kloster im Voralberg
Der Gutsbesitz und eine Hofkirche St. Peter diente 1278 dem Grafen Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg als Stiftungsgut für das im Jahr 1286 vom Churer Bischof Graf Friedrich von Montfort gegründete Dominikanerinnenkloster St. Peter. Es ist das älteste noch bestehende Kloster in Vorarlberg.
14. Jahrundert
Priorin Barbara Feuerstein
Klosterbau, Brandkatastrophe und Pestjahr
Der eigentliche Klosterbau erfolgte vermutlich erst Anfang des 14. Jahrhunderts. Durch eine Brandkatastrophe am 5. Februar 1552 wurde alles, auch die Kirche weitgehend vernichtet. Das verheerende Pestjahr 1560 überlebte in St. Peter nur eine Laienschwester.
Der Bischof von Chur entsandte wieder zwei Dominikanerinnen nach Bludenz. Die Priorin Barbara Feuerstein wird als zweite Stifterin des Klosters bezeichnet.
1647
Bischof Johann VI.
Neugründung und Leitung des Frauenklosters Cazis
Im Jahr 1647 entsandte der Bischof von Chur, Johann VI. zur Neugründung des Klosters St. Peter und Paul in Cazis (Graubünden), die Chorfrau Johanna Gau und setzte sie als Priorin ein. Das Kloster Cazis war ein Opfer der Reformation geworden. Die letzte Äbtissin der damaligen Augustiner Chorfrauen starb um 1570. Die Priorin Johanna Gau brachte das Kloster wieder zu einer blühenden Niederlassung des Dominikanerordens.
1707 & 1721
Dominikanerinnen von Bludenz
Klosterbrand und Grundsteinlegung
Nach einem neuen Klosterbrand am 11. 01. 1707 wurde das Kloster wieder aufgebaut, entsprechend dem heutigen Baubestand. 1721 erfolgte die Grundsteinlegung und 1730 die Weihe des heutigen Kirchenbaues.
1781
Kaiser Josef II.
Verhinderung der Aufhebung des Klosters
1781 beschloss Kaiser Josef II., dass jene Frauenklöster aufzuheben seien, die weder Schuldienst noch Krankendienst inne hatten. Für St. Peter war der einzige Ausweg, die weibliche Jugend von Bludenz und Umgebung unentgeltlich zu unterrichten. Dadurch konnte die Aufhebung verhindert werden.
10. August 1789
Kreishauptmann Indermauer
Mord an Geflüchteten
Am 10. August 1789, während die Franzosen gegen Bregenz vorrückten ereignete sich der schlimmste Vorfall im Kloster St. Peter. Drei Amtspersonen, darunter der Kreishauptmann Indermauer, welche nach Tirol flüchten wollten, nahmen am Abend Quartier in St. Peter. Sie wurden vom aufgebrachten Volk grausam ermordet und auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.
1789
Patres vom Kloster Einsiedeln
Gnadelbild von Einsiedeln im Kloster St. Peter
1798 kamen die Franzosen nach Einsiedeln. Die Patres flüchteten nach St. Gerold. Am 16. Juli brachten einige Patres nachts das Gnadenbild von Einsiedeln ins Kloster St. Peter, wo es versteckt wurde. 1799 war das Bild auch hier nicht sicher, es wurde nach St. Gerold gebracht, später nach Tirol. 1801 kam das Marienbild wieder nach St. Peter und 1803 wurde es nach Einsiedeln zurückgeführt. Über 5 Jahre fanden flüchtige Patres aus Einsiedeln in St. Peter Zuflucht. Zwei hielten hier ihre Primiz und fünf fanden im Klosterfriedhof ihre letzte Ruhestätte.
1941
Vertreibung der Schwestern während des 2. Weltkrieges
Über Veranlassung des Bludenzer Kreisleiters Richter erfolgte am 12. Mai 1941 die Aufhebung des Klosters St. Peter. Der Konvent bestand an jenem Tag aus 37 Klosterfrauen. Innerhalb von 7 Stunden mussten die Schwestern, ein Bündelchen unter dem Arm, das Kloster verlassen. Die Nazis entwendeten alles brauchbare, das Kircheninnere wurde total zerstört. Erst 1945, nach Kriegsende konnten die Schwestern nach und nach zurückkehren.
1984
Bischof Bruno Wechner von Feldkirch
Hilfe für das in personelle Not geratene Kloster St. Peter in Bludenz
1984 bat Bischof Bruno Wechner von Feldkirch das Kloster Cazis um Hilfe für das in personelle Not geratene Kloster St. Peter in Bludenz. Im Hinblick auf die geschichtliche Verbindung Bludenz – Cazis durch die Chorfrau Johanna Gauwin aus dem Dominikanerinnenkloster in Bludenz, entschloss sich die Gemeinschaft in Cazis 1985, drei Schwestern zu senden.
17 Jahre lang
Schwestern von Cazis
Betreuung alter Schwestern
17 Jahre lang betreuten diese Schwestern die immer kleiner werdende Gemeinschaft, bis nur noch zwei einheimische Nonnen lebten.
2002
Bischof Klaus Küng
Neuanfang im Kloster St. Peter und Paul in Bludenz
Auf erneute Bitte von Bischof Klaus Küng entschloss sich Cazis einen Neuanfang zu wagen, unter der Bedingung, dass in St. Peter die strenge Klausur aufgehoben werde. Am 1. Juni 2002 wurden vier Schwestern aus dem Kloster Cazis nach Bludenz entsandt. Durch die dringend anstehende Renovation der ganzen Anlage war eine Verstärkung durch eine fünfte Schwester aus Cazis notwendig, welche 2005 nach Bludenz entsandt wurde.
2007
Schwestern von Cazis
Ende der Renovation
2007 starb die letzte Schwester von St. Peter, 102 jährig. Nach der Renovierung, seit 2007, führen die fünf Schwestern das Kloster St. Peter, mit viel Engagement, als Zweigniederlassung von St. Peter und Paul in Cazis, unter der Leitung der Priorin von Cazis.
Renovation
Die Generalsanierung 2006/07
In den Jahren 2006/07 ist das Kloster Sankt Peter in Bludenz einer aufwendigen Renovation unterzogen worden. Auf folgender Seite finden Sie Informationen zum Projekt und eine fotografische Dokumentation der Baufortschritte.